Enneastar
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Hintergrund­informationen über Enneastar

Ennea­gramm 2.0

Enneastar ist eine Weiterentwicklung des Enneagramms durch Teamdynamik-Lehre und biblische Spiritualität.

Unsere Homepage ist Ausdruck spielerischer Faszination. Auf dieser Seite fassen wir die Enneagramm-Geschichte zusammen, gehen auf die Team­entwicklungs­lehre von R. Meredith Belbin ein und machen die biblische Spiritualität des Enneastar-Entwicklers, Markus Brunner, transparent.

Enneastar entwickelt das Enneagramm weiter.

Enneagramm-Geschichte

Die Typenbeschreibungen von Enneastar gehen auf das Enneagramm zurück. Das Enneagramm ist ein geome­tri­sches Symbol, das vom russischen Esoteriker Georges I. Gurdjieff (1866‑1949) zum ersten Mal erwähnt wird und wahr­schein­lich auf ein christ­liches Symbol des Mittel­alters zurück­geht (Ramon Llull, 1232‑1316). Es wurde vor allem durch englische Schriften des Gurdjieff-Schülers Peter D. Ouspensky (1878‑1947) überliefert.

Ramon Llull, Gurdjieff, Enneagramm, Enneastar

Der Bollivianer Oscar Ichazo (1931‑2020) kann man als Gurdjieff-Schüler verstehen, obwohl er das abstritt. Er modifizierte Gurdjieffs Symbol (das gestrichelte Dreieck bekam ausge­zogene Linien) und entwickelte daraus eine synkretis­tische Neun-Typen-Geheimlehre. Gut möglich, dass er sich ursprüng­lich vom Ouspensky-Schüler Rodney Collin (1909‑1956) inspirieren liess, der in Südamerika wirkte. Ichazo unter­richtete 1970 in Arica (Chile), im darauf­folgenden Jahr in seiner Arica‑Schule in New York City (1971). Das Ziel seiner Schule war ein höheres Bewusstsein, was auch bei "Bewusstseins­forschern" wie den Psychiatern John C. Lilly, Charles T. Tart und Claudio Naranjo auf Interesse stiess. Das kollektive Streben nach höheren Bewusstseins-Stadien und den damit erwarteten Welt­frieden zeigte in New York City schliess­lich sekten­ähnliche Tendenzen. Viele Ichazo-Schüler sahen sich daraufhin in ihren Erwartungen enttäuscht und verliessen die Arica-Schule.

Der aus Chile stammende amerika­nische Psychiater Claudio Naranjo (1932‑2019) ist der bekannteste Ichazo-Schüler. Er entwickelte aus Ichazos Neun-Typen-Lehre eine Neun-Typen-Psychologie und prägte damit das heutige Enneagramm. Naranjo wurde von Ichazo aus dessen Schule in Arica (Chile) vorzeitig entlassen, weil sich Ichazo von ihm heraus­gefordert fühlte. Naranjo kehrte in die USA zurück und unter­richtete das Enneagramm ab 1972 in der von ihm in Berkeley (Kalifornien, USA) gegründeten SAT-Schule (Seekers after Truth). Seine Schüler mussten ursprüng­lich ein Geheimhalte-Versprechen unter­schreiben, an das sich aber nicht alle hielten.

Die amerikanische Naranjo-Schülerin Helen Palmer vermarktete das Enneagramm – ab 1988 auch literarisch – sehr erfolgreich und setzte sich dabei gegen einen von Ichazo ange­strengten Plagiatsprozess durch. Ichazo behauptete vor Gericht, der Erfinder des Enneagramms zu sein, und machte geltend, dass dieses deshalb sein geistiges Eigentum sei. Im Laufe der Verhand­lungen rühmte er sein Enneagramm als "wissen­schaft­liche Tatsache". Gerade auch weil "Tatsachen" keinen Kopier­schutz geniessen, wurde Ichazo in seinem Anspruch enttäuscht. Ichazo verlor den Prozess "Arica‑Institut gegen Helen Palmer und ihren Verleger Harper & Row Publishers" sowohl in erster wie auch in zweiter Instanz (1991‑1992). Er distan­zierte sich daraufhin von der Enneagramm-Bewegung und zog sich (auf die Insel Maui, Hawaii) zurück.

Palmer behauptet in ihren Büchern, das Enneagramm gehe auf eine alte Sufi‑Tradition zurück, was ironischer­weise einer der vielen Herkunfts­legenden entspricht, die Ichazo ursprüng­lich selbst einmal verbreitet hatte. Auch wenn sich diese Legende nicht beweisen lässt, wurde sie von vielen Enneagramm-Büchern und -Homepages übernommen – und zuweilen auch mit pseudo-wissen­schaft­lichen Argumenten gewürzt. Die einzig wissen­schaft­liche (Doktor-)Arbeit über das Enneagramm stellt aber fest:
«Es fragt sich, weshalb sich die These vom hohen Alter des Enneagramms als Typologie so hart­näckig hält und bis heute immer wieder reproduziert wird. Offenbar soll das Modell durch die lange Tradition legitimiert und die mangelnde wissen­schaft­liche Fundierung damit ausge­glichen werden. Dabei wird die vermeint­liche Verankerung des Enneagramms in alten spirituellen Traditionen einer wissen­schaft­lichen Legitimation gegen­über sogar als über­legen angesehen.» (Johannes Bartels. Mitten in die Seele hinein. 69‑70. LIT Verlag, Münster 2005)

Die Enneagramm-Typologie (als psycho­logisches Modell) ist weder besonders alt, noch wissen­schaft­lich. Die Enneagramm-Typen aber haben ihren Kern (mit Ausnahme des Macher-Typs) in wissen­schaft­lich definierten Persön­lich­keits­störungen (Claudio Naranjo. Charakter und Neurose. Springer Fachmedien Wiesbaden, 2017). Diese Typenbeschreibungen eignen sich durchaus für eine gewinn­bringende Selbstreflexion. Denn irgendwie haben wir doch alle unsere Schlagseiten, Macher-Typen inklusive. 😉

Wurzelsünden im Herzen gemäss Herzbüchlein 1873

Das Enneagramm wird heute in ganz verschiedenen psycho­lo­gischen und esoterischen Gruppen unter­richtet, nicht zuletzt auch in kirchlichen Kreisen. Diese fühlen sich von den darin integrierten Wurzelsünden angezogen, die kirchen­geschicht­lich bis ins 4. Jahr­hundert zurück­gehen und mit dem Herzbüchlein (ab 17. Jahr­hundert) auch in der Neuzeit reflektiert werden (siehe Grafik).
Ordens­leute nahmen mit dem ersten Enneagrammbuch bereits 1984 stillen, aber nach­haltigen Einfluss auf die weitere Enneagramm-Entwicklung (The Enneagram. A Journey of Self Discovery; M. Beesing, R. J. Nogosek, P. H. O'Leary. Aus diesen Kreisen stammt auch das bekannteste deutsche Enneagramm­buch Das Enneagramm – Die 9 Gesichter der Seele (R. Rohr, A. Ebert, 1989). Seit 2017 gibt es auch eine frei­kirchliche Veröffent­lichung (Wer du bist. Mit dem Enneagramm sich selbst und andere besser verstehen; I. Cron, S. Stabile).

(Die obige Zusammenfassung basiert auf einer der detail­liertesten Quellen­forschung zum Enneagramm. Diese unsere Nach­forschung wird in der Enneastar-Dokumentation in voller Länge ausgewiesen.)


Vom Enneagramm zu Enneastar

Die Neun-Typen-Psychologie des Enneagramms hat eine ungebrochene Anziehungs­kraft. Ein Befund, der auch auf Belbins neun Teamrollen zutrifft, die Enneastar mit dem Enneagramm zu einer einzig­artigen Synthese vereint und auf eine biblische Spiritualität ausrichtet.

2-Minuten-Test – Explore yourself

Belbins neun Teamrollen

Die Typenbeschreibungen von Enneastar gehen – wie oben erwähnt – auf das Enneagramm zurück, werden aber auch mit Belbins neun Teamrollen verbunden.

R. Meredith Belbin (* 1926) forschte und wirkte in England. Er unter­suchte den Erfolg/Misserfolg von verschiedenen Teams und entdeckte, dass es konstruktive, voneinander zu unter­scheidende Teamrollen gibt. Und er realisierte, dass sich diese Team­rollen ergänzen können. In Management-Schulungen gelang es ihm und seinem Team, den Erfolg oder Miss­erfolg von Übungs­teams anhand von deren Team­rollen-Konstellation "vorauszuahnen".

Belbin veröffentlichte seine Erkenntnisse zum ersten Mal 1981 in seinem Buch Management Teams – Why They Succeed or Fail, wo er acht Teamrollen beschreibt. Dieses Buch enthält auch einen Teamrollen-Test. In der späteren praktischen Umsetzung seiner Theorie entdeckte Belbin 1991 dann noch eine neunte Teamrolle. Der schrift­liche Teamrollen-Test wurde schliess­lich durch einen kosten­pflichtigen Online-Test abgelöst, der von neun Teamrollen ausgeht.

Belbin ist überzeugt, dass jeder Mensch eine natür­liche erste Teamrolle (= Haupttyp) hat. In dieser Rolle fühlt er sich zuhause. Mit dieser will er sich in Teams einbringen. Gute Team­player können sich aber – je nach Bedürfnis des Teams – auch mit ihrer sekundären oder sogar tertiären Team­rolle einbringen, was dann aber mit einem grösseren persön­lichen Kraft­aufwand verbunden ist.

Das Erstaunliche an Belbins Erkennt­nissen liegt unter anderem darin, dass er völlig unab­hängig vom Enneagramm neun Teamrollen entdeckte. Wenn Belbin diese auch nicht als Persön­lich­keits­typen definiert, macht er trotzdem klar, dass diese Team­rollen von der Persön­lichkeit eines Menschen nicht zu trennen sind.


Von Belbins Teamrollen zu Enneastar

Das Enneastar-Konzept verschmilzt das Enneagramm mit Belbins 9 Teamrollen (englisch: Belbin Team Roles Theory). Diese Verschmelzung richtet den Fokus der Enneagramm-Typen noch mehr auf die eigene Rolle in Teams.

(Enneastar integriert Belbins Teamrollen-Theorie in ihrer ganzen Tiefe unter Einbezug aller Bücher, die Raymond Meredith Belbin – vor allem in englischer Sprache – veröffen­tlicht hat. Belbins Forschungs­ergebnisse sind denn auch ein wichtiger Bestand­teil der Enneastar-Dokumentation.)

2-Minuten-Test – Explore yourself

1

Biblische Spiritualität

Die neun Enneagramm-Typen werden von Enneastar auf die Reihen­folge der biblischen Geistesfrucht (Galater 5,22‑23) ausge­richtet und sind dadurch in einer biblischen Spiritualität verankert. Diese Spiritualität entdeckte der Enneastar-Entwickler, Markus Brunner, als junger Mensch. Seine damaligen Schlüssel­erlebnisse prägen ihn bis heute.

 

2

Kinderglaube

«Ich wuchs als viertes und jüngstes Kind in der Schweiz auf. Meine Eltern liessen sich bald nach meiner Geburt scheiden. Ich hatte einen natür­lichen Kinder­glauben und schaute mir gerne die Bilder meiner Kinder­bibel an. Ich war Ministrant in der röm.‑kath. Kirche. (Gott wird in den Illustra­tionen mit einem gelben Stern symbolisiert.)

 

3

Pubertät

In der Pubertät verschwand mein Glaube wie Wachs im Feuer. Mein Vater lebte damals für sein Geschäft und in wechselnden Beziehungen. Mein Stief­vater war über­zeugter Atheist. Meine Mutter blieb ihrem katholischen Glauben treu. Wohin sollte ich steuern? Ich dachte über den Ursprung und Sinn des Lebens nach.

 

4

Wozu noch glauben?

Wozu sollte ich noch glauben? Der Ursprung des Universums wurde mir mit dem Urknall erklärt (Big Bang), der Ursprung des Lebens mit der Evolutions­theorie. Für meinen Stief­vater war klar: Der moderne Mensch ist aufge­klärt und hat sich von Gott emanzipiert. Er verlässt sich nur noch auf die Wissenschaft.

 

5

Fragen

Doch ich hatte Fragen: Was war vor dem Urknall? Was war die erste Ursache? Ein Universum ohne Gott erschien mir unlogisch. Ausserdem war mein Herz über­zeugt, dass es ein Leben nach dem Tod gibt. Ich konnte aber trotzdem nicht an einen Gott glauben, weil dies meinen Verstand über­forderte. Ich war in der Zwickmühle.

 

6

Goldene Regel

Zudem war ich über­zeugt: Glaube muss gelebt werden und sich in konkreter Nächsten­liebe zeigen. Ansonsten verkommt er zur frommen Heuchelei. Heute kenne ich den passenden Bibel­vers dazu. Er steht im Matthäus-Evangelium, Kapitel 7, Vers 12. Viele nennen ihn auch die Goldene Regel: Tut – wie auch ihr behandelt werden wollt!

 

7

Versagen

Und genau mit dieser praktischen Konsequenz hatte ich ein Problem. Ich konnte mir noch so Mühe geben, moralisch gut zu leben. Ich schaffte es einfach nicht. Es war, wie wenn mich etwas zurück­halten würde. Je mehr ich mir Mühe gab, desto klarer zeigte sich mein Versagen. Ich bin definitiv kein Naturtalent in Sachen Religion!

 

8

Alternativen?

Was waren denn die Alternativen? Meine Ursprungs­familie schien ein Beispiel dafür zu sein, dass alle Menschen auf der Suche nach Sinn und Erfüllung sind. Ich konnte in den mir bekannten Versuchen aber keinen Lebens­sinn erkennen. "Ist das Leben nicht erbärm­lich? Sind wir nicht alle gefangen in unserem eigenen Egoismus?"

 

9

Vorbild – Missbrauch

Doch dann lernte ich einen älteren, vollamt­lichen Jungschar­leiter kennen. Ich sah in ihm ein grosses Vorbild. Er war über­zeugter Christ. Ich traf mich mit ihm auch ausser­halb der Jungschar – bis ich merkte, dass er vor allem mit mir ins Bett wollte. Missbrauch. Ich brach den Kontakt ab, fühlte mich beschämt und war verzweifelt.

 

10

Lebenskonzept

Jetzt wollte ich es genau wissen: Was ist christ­licher Glaube wirk­lich? Ich nahm eine Bibel zur Hand und begann im Neuen Testament zu lesen. Ich startete mit dem Johannes-Evangelium. Dann las ich in der Apostel­geschichte vom Leben der ersten Christen und entdeckte: Wahres Christentum ist ein revolu­tio­näres Lebenskonzept!

 

11

Versöhnung

Jesus Christus ist für unsere Sünden gestorben, damit wir eine direkte Beziehung zum himm­lischen Vater pflegen können. Wir bekommen dadurch Gottes Kraft, die in und durch unser Herz (als spirituelles Organ) fliessen will. So können wir unseren Mitmen­schen aus über­natür­licher Quelle heraus vergeben und nach der Goldenen Regel leben.

 

12

Stärker als die Ich-Sucht

Ich ging auf meine Knie und betete: "Jesus, wenn es dich wirklich gibt, dann bitte ich dich um Vergebung für meine Sünden. Ich vertraue dir mein Leben an." Sofort war mein schlechtes Gewissen weg. Bald realisierte ich aber auch: Der Egoismus bleibt ein störender Einfluss in meinem Leben. Doch Jesus ist stärker als meine Ich‑Sucht.

 

13

Kampf statt Krampf

Für mich ist die Bibel wahr, weil ich ihre lebens­verändernde Kraft in meinem Leben erlebe. Ich empfinde den Glauben als spirituellen Kampf (rechte Bild­hälfte), nicht aber als Krampf (linke Bild­hälfte). Gott sucht nicht unsere moralische Anstrengung. Er sucht unser Herz, um uns zu verändern und in eine gute Zukunft zu führen.

 

14

Lernen

Seit diesen Erlebnissen sind über 35 Jahre vergangen. 1993 habe ich meine Berufung zum Beruf gemacht. Ich bin Heilsarmee­offizier geworden. Seit 2014 entwickle ich das Enneastar-Konzept. Ich durfte vieles lernen und erleben. Doch ich bleibe Mensch und mache immer wieder mal Fehler. Gerade deshalb ist mir das Gebet von Psalm 139 wichtig: Durchforsche mich, o Gott, und sieh mir ins Herz ...»

 

Gottesbeziehung (Video)

enneastar.ch/video 
 

Markus Brunner erklärt mit diesem Video den Unterschied zwischen Religion und Gottesbeziehung. (Das Video kann auch auf youtube angesehen werden.)

(Weitere Videos sind in der Enneastar-Videobox zu finden: www.enneastar.net)

2-Minuten-Test – Explore yourself

Markus Brunner, Entwickler von Enneastar

Markus Brunner – Entwickler von Enneastar

Der Persönlichkeitskurs Enneastar wurde von Markus Brunner durch eine "Spielerei" mit der biblischen Spiritualität entdeckt.

Markus (Jahrgang 1963, über 35 Jahre verheiratet, Vater, Grossvater) lernte ursprüng­lich kauf­männi­scher Ange­stellter. Nach einer persön­lichen Neuorientierung entschied er sich, Heilsarmee­offizier zu werden (Pfarrer der Heils­armee). Er studierte im Bildungs­zentrum der Heils­armee Schweiz, später neben­beruf­lich am Institut IGW (Master in praktischer Theologie). Nach 20 Dienst­jahren machte er ein Studien­jahr in den USA. Danach absol­vierte er die Ausbildung zum Erwachsenen­bildner (Ausbilder FA). Heute leitet Markus zusammen mit seiner Frau (Ergo­therapeutin, Sozial­arbeiterin, Heilsarmee­offizierin) die Division Ost der Heilsarmee Schweiz. Im persönlichen Kontakt kommunizieren sie gerne per Du.

Die besondere Begabung von Markus ist die Fähigkeit, Dinge aus unge­wohnter und neuer Perspektive zu sehen und zu beschreiben. Diese seine Passion bringt er in seinen Heilsarmee­dienst ein – und in die (Weiter-)Entwicklung von Enneastar. Auch sein Weihnachts­buch Neues aus Bethlehem zeugt von diesem Talent.

Sie können mit Markus Brunner in direkten Kontakt treten: Kontaktformular